The Last Goodbye
- Publisher: USC Shoah Foundation
- Veröffentlichungsjahr: 2020
- Plattform: Rift, Rift S
- Geeignet für: Sekundarstufe
- Fachbezug: Geschichte, Politik
Im Jahr 2022 liegt das Ende des Holocausts bereits 77 Jahre zurück. In The Last Goodbye nimmt der Überlebende Pinchas Gutter die Lernenden auf eine knapp 15-minütige Führung durch das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek mit und trägt damit einen Teil dazu bei, dass dieses Kapitel der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
In der immersiven und emotionalen Reise führt Gutter die Lernenden durch die Räume des Lagers und schildert seine damaligen Erlebnisse und den Tod seiner Familienangehörigen. Die Lernenden erhalten so beispielsweise Einblick in einen Zugwaggon zur Deportation, eine Gaskammer sowie einen Schlafplatz, indem auf zu engem Raum zu viele Häftlinge versuchten, ein wenig Schlaf zu finden. Während der digitalen Begehung erfahren die Lernenden dabei jedoch nicht nur Zahlen und Fakten rund um Deportationen im Rahmen des Holocausts, sondern auch Gutters ganz persönliche Geschichte: Durch die Schilderungen seiner damaligen Gefühlswelt erhalten die Lernenden ein Gefühl dafür, wie der der damals kleine Junge nur durch Ignorieren mit der omnipräsenten Gefahr der Vergasung zurechtkam und damit lernte, sich den erschreckenden Umständen so gut wie möglich anzupassen.
Die Anwendung endet mit einem Blick in die Zukunft und dem Versprechen, dass solche Gräueltaten nie wieder passieren dürften.
Wie bspw. auch der Anwendung „WDR AR 1933-1945“ gelingt es der USC Shoah Foundation mit Pinchas Gutter einem Überlebenden des 2. Weltkriegs eine Plattform zu geben und damit die Ereignisse für die Nachwelt in einer immersiven und berührenden Anwendung festzuhalten.
Durch die emotionalen Schilderungen Pinchas Gutter wird der Umfang der damaligen systematischen, antisemitischen Gräueltaten greifbar: Er berichtet von Alpträumen, die bis zum heutigen Tage andauern und wie er bis heute nur mit Überwindung den Gang in das Lager bewältigt; das Lager als Grabstätte seiner Familie jedoch unausweichlich ein Teil seines Lebens war und bleibt.
Daran anknüpfend kann im Rahmen des Unterrichts hinterfragt werden, wie es überhaupt zu den Ereignissen des Holocausts kommen konnte: Wie wurde die damalige Deportation ideologisch begründet? Wusste die Bevölkerung, dass ihre jüdischen Nachbar*innen und Freund*innen verschleppt und menschenverachtend behandelt wurden? Und wenn ja: Wieso wurde nichts dagegen unternommen?
In die damalige Zukunft und heutige Gegenwart blickend, ergeben sich weiterhin die Fragen: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden bis heute gezogen? Welche internationalen und nationalen Verträge gibt es, um die Wiederholung von Genoziden und anderen Vernichtungskriegen zu vermeiden? Welche Probleme gibt es bis heute?
Zu beachten ist die englische Sprachausgabe, welche mit der optionalen Hinzunahme von Nachschlagewerken keine größeren Probleme darstellen sollte.