Klim:S²¹


- Publisher: Gentle Troll
- Veröffentlichungsjahr: 2022
- Plattform: Browserspiel
- Link: https://www.klims21.rgeo.de/spiel
- Geeignet für: Ab Klasse 8
- Fachbezug: Geographie, BNE, Politik; Klima & Umwelt
- Weitere Ideen bei "Games im Unterricht" (LFK): https://games-im-unterricht.de/games/klimss21-das-spiel-zur-klimaanpassung
Wie beeinflussen unsere Entscheidungen das Klima? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken?
Mit diesen Fragen werden Spielende im Serious Game Klim:S²¹ konfrontiert, welches die Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Naturräumen Deutschlands anschaulich nachvollziehbar macht. Das Spiel bietet den Lernenden die Möglichkeit, sich intensiv mit den regionalen Klimafolgen auseinanderzusetzen, indem sie mit den Bedürfnissen der Bewohner*innen verschiedener Gebiete konfrontiert werden. Anschließend wählen sie als rechte Hand der Bürgermeisterin Anpassungsmaßnahmen und können deren unmittelbare Schutz- oder Eindämmungswirkung gegen die Klimafolgen beobachten. In insgesamt sechs verschiedenen Spielräumen – Stadt, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Nordsee, Süßwasser und Sonderkulturen – werden die jeweils lokal relevanten klimatischen und daraus resultierenden umweltlichen Veränderungen thematisiert.
Die Lernenden treffen auf verschiedene Herausforderungen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden und lernen, wie sie durch gezielte Maßnahmen, wie beispielsweise den Bau von Deichen an der Nordseeküste, den Waldumbau im Harz oder eine Stadtbegrünung, Schäden vorbeugen können. Die Spielenden können die Intensität des dargestellten Klimawandels – leichter, starker oder extremer Verlauf – bestimmen und erleben die damit verbundenen Auswirkungen auf die sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Meistern die Spielenden den Balanceakt zwischen diesen Dimensionen und gelingt es ihnen gleichzeitig, den Bedürfnissen aller Bewohner*innen gerecht zu werden?
Klim:S²¹ stellt ein gewinnbringendes Werkzeug für die Gestaltung des Geographieunterrichts in der Sekundarstufe I und II dar, das die Schüler*innen auf spielerische Weise für die komplexen Themen des Klimawandels sensibilisiert. Besonders die Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz können mithilfe des Spiels geschult werden. Neben dem hohen Mehrwert im Fach Geographie bedient das Spiel die Leitlinie der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und bietet letztlich auch Potenziale im Fach Politik, indem es die Prinzipien nachhaltigen Handelns und politische Entscheidungsprozesse thematisiert.
Im Fach Geographie fördert Klim:S²¹ die Methodenkompetenz der Lernenden auf vielfältige Weise. Im Verlauf des Spiels werden die Schüler*innen mit einer Vielzahl von geographischen Daten konfrontiert, die sie analysieren, interpretieren und kritisch hinterfragen müssen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Das Spiel weist etwa Karten zur Visualisierung von Klimadaten oder die Simulation zu Veränderungen in Naturräumen auf, die die Lernenden dabei unterstützen, die Auswirkungen verschiedener Anpassungsmaßnahmen zu erfassen. Diese Methodik fördert einerseits das Verständnis von geographischen Modellen und die Fähigkeit, diese sowohl praxisnah anzuwenden als auch kritisch zu reflektieren. Andererseits erlangen die Schüler*innen dabei wertvolle Kompetenzen im Umgang mit geographischen Daten und etablieren durch die aktive Auseinandersetzung ein tieferes Verständnis von geographischen Methoden.
Das Serious Game regt außerdem die Entwicklung der Urteils- und Bewertungskompetenz im Geographieunterricht an, indem es die Lernenden in komplexe Entscheidungssituationen versetzt, die typische geographische Herausforderungen des Klimawandels widerspiegeln. Die Schüler*innen müssen abwägen, welche Maßnahmen – wie etwa das Platzieren von Sandsäcken gegen die Überflutung der Stadt oder der Bau einer Pergola als Sonnenschutz – in einem jeweiligen Szenario am sinnvollsten sind. Diese Entscheidungen erfordern von den Lernenden nicht nur ein Verständnis der zugrunde liegenden Daten und Sachverhalte wie etwa der Aussagen der Bewohner*innen oder der prognostizierten Wirkungen bestimmter Maßnahmen, sondern auch die Fähigkeit, ihr Handeln im Kontext von Nachhaltigkeit zu reflektieren und zu begründen. Alle Entscheidungen, die die Spieler*innen treffen, ziehen unterschiedliche soziale, ökologische und ökonomische Auswirkungen nach sich. Durch die Analyse dieser Auswirkungen können sie ein fundiertes, auf geographische Erkenntnisse gestütztes Urteil darüber fällen, welche Anpassungsstrategien am effektivsten und nachhaltigsten sind. Schüler*innen können etwa zu ihren im Spiel getroffenen Entscheidungen in einem Unterrichtsgespräch reflektiert Stellung beziehen. Anschließend kann darüber diskutiert werden, welche Option aus den verschiedenen Perspektiven der Nachhaltigkeit am sinnvollsten erscheint oder ob sich bessere – im Spiel ggf. nicht abgebildete – Maßnahmen finden lassen.
Durch die starke Interaktivität der Problemstellungen im Spiel erlangen die Schüler*innen darüber hinaus Handlungskompetenz im Fach Geographie, die es ihnen erlaubt, praxisnahe Lösungen für geographische Herausforderungen zu erarbeiten und umzusetzen. Klim:S²¹ bietet eine Plattform, auf der die Lernenden verschiedene Anpassungsstrategien, wie etwa den Bau von Deichen oder den Umbau von Wäldern, auf regional relevante klimatische Veränderungen anwenden können. Sie übernehmen Verantwortung für die getroffenen Maßnahmen und erleben, wie diese den weiteren Verlauf des Klimawandels in den simulierten Szenarien beeinflussen. Dies befähigt sie, umsetzbare Lösungen für reale geographische Probleme zu entwerfen und fördert ihre Fähigkeit, aktiv und verantwortungsvoll an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft auch außerhalb des Spiels mitzuwirken. Die Relevanz von Klima und Umwelt für die Lebenswelt der Jugendlichen kann im Anschluss an das Spiel aufgegriffen werden, indem die Schüler*innen etwa gruppenweise Vorschläge für regionale Maßnahmen bezüglich realer klimatischer Herausforderungen aufbereiten und präsentieren sollen.
Klim:S²¹ transportiert zudem die Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), indem es die Lernenden erleben lässt, wie ihre Entscheidungen im Spiel nachhaltigkeitsrelevante Auswirkungen haben. Spielende lernen auf diese Weise, die Balance zwischen den ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit zu wahren. Das Spiel verdeutlicht, dass individuelle Entscheidungen stets auch in einem größeren Kontext stehen und sensibilisiert die Schüler*innen für die globalen Herausforderungen des Klimawandels sowie dessen lokale Konsequenzen, wodurch sie zu umwelt- und gesellschaftsbewusstem Denken und Handeln angeregt werden.
Für das Fach Politik bietet das Serious Game die Gelegenheit, politische Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit dem Klimawandel nachzuvollziehen und zu analysieren. Die Schüler*innen können die Simulation nutzen, um – ausgehend von den Reaktionen der Bewohner*innen im Spiel auf die zu treffenden Entscheidungen – die Auswirkungen politischer Maßnahmen auf verschiedene gesellschaftliche Akteur*innen zu beobachten und zu diskutieren. Schüler*innen können dabei die Rolle von Interessenkonflikten sowie die Bedeutung von politischen Entscheidungen im Kampf gegen den Klimawandel erkennen. Dadurch wird das Verständnis für demokratische Prozesse gefördert und das Bewusstsein für die Verantwortung politischer Institutionen gestärkt.
Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und thematischen Schwerpunkte bieten differenzierende Lernmöglichkeiten, die an das individuelle Lerntempo und die Interessen der Schüler*innen angepasst werden können.
Klim:S²¹ steht kostenlos zur Verfügung und wird durch umfangreiche, frei zugängliche Materialien ergänzt, die Lehrpersonen bei der Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts unterstützen können: https://www.klims21.rgeo.de/begleitmaterialien.php
Diese enthalten didaktisch aufbereitete Module und konkrete Arbeitsaufträge, die die Schüler*innen verschiedene Perspektiven einnehmen lassen und das Verständnis für die Wirkung individueller Entscheidungen auf den Klimawandel vertiefen.