Beat Saber
- Publisher: Beat Games
- Veröffentlichungsjahr: 2019
- Plattform: Oculus Quest, Quest 2, Playstation VR, HTC Vive
- Geeignet für: Primar- und Sekundarstufe
- Fachbezug: Musik, Sport
Bewegungs-schüchterne Menschen spielerisch zum Tanzen bewegen? Die Antwort ist einfach: Mit Lichtschwertern! Mit diesem Satz ließe sich Beat Saber prägnant erklären, man würde jedoch die vielfältigen und differenzierenden Modi und Modifikationen außer Acht lassen. Die Kernaufgabe der Tanzenden besteht darin, die auf sie zufliegenden farbigen Tonboxen – welche im Takt des jeweiligen Lieds beim Spielenden ankommen – mit dem passenden Lichtschwert zu entzweien. Gespielt werden können vier verschiedene Modi: Solo, Online, Kampagne sowie Gruppe.
Im Solo-Modus wählen die Lernenden aus zunächst fünf verschiedenen „Alben“ Lieder aus, welche sie für sich im musikalischen Kämmerlein tanzen können. Vor dem Spielbeginn kann entschieden werden, ob klassisch mit beiden Säbeln oder nur einem, ohne Vorgabe der Schlag-Richtung, mit einem Bewegungsradius von 360°oder einem Bewegungsradius 60° gespielt werden soll.
Ist der präferierte Modus ausgewählt, bietet die Anwendung zudem eine Differenzierung hinsichtlich der Schwierigkeit mit bis zu fünf entsprechenden Stufen. Es gilt: je schwieriger das Level, desto mehr Töne fliegen auf die Tanzenden zu und desto mehr Wände und Bomben, denen man ausweichen muss, werden in das Lied integriert. Neben den verschiedenen Schwierigkeitsstufen können zudem Modifikationen gewählt werden wie bspw. eine erhöhte Liedgeschwindigkeit, ein Verschwinden der Pfeile, eine Verkleinerung der Noten oder aber auch der Zen-Modus: ohne Noten das Spiel genießen.
Der Kampagnen-Modus wiederum konfrontiert die Spielenden mit einer oder mehreren Anforderungen, die pro Lied gestellt werden; bspw. eine Mindestanzahl an Punkten, verschiedengroße Kombos, also das erfolgreiche Durchschneiden mehrerer Töne hintereinander ohne einen einzigen Fehler, oder die verschwindenden Pfeile als zusätzliche kognitive Herausforderung.
Im Online-Modus wird vernetzt und live mit anderen Spielenden getanzt. Hierbei tanzen allesamt auf dem gleichen Schwierigkeitsniveau, die Lieder können individuell gewählt werden. Neben dem gemeinsamen virtuellen Tanzen besteht hierbei eine kleine Siegerehrung als Reiz für ein erfolgreiches Treffen der Töne im wortwörtlichen Sinne.
Im Gruppen-Modus wird auf lokaler Ebene gegen Freunde gespielt und eine Liste mit den jeweils erreichten Punktzahlen angefertigt.
Beat Saber lädt die Spielenden dazu ein, sich auf den Takt der Lieder verschiedener Genres einzulassen und fördert somit das Taktgefühl der aktiv Rezipierenden. Genügt zunächst ein affektives Entzweien der Töne aus dem Handgelenk für ein erfolgreiches Absolvieren der Lieder, erfordern die höheren Level und die Modifikationen mit zunehmender Anzahl an Tönen, Wänden und Bomben vollen Körpereinsatz, bei dem auch die komplexer werdende Logik der Reihenfolge der Töne verstanden werden muss, um die entsprechenden Challenges und Level zu bestehen.
So gilt es für die schwereren Lieder, diese bei Bedarf in einer Übungseinheit mit verminderter Geschwindigkeit zu proben, sich dadurch in die Melodie des Leides einzufühlen und die Muster der heranfliegenden Töne für ein geschicktes und planvolles Teilen zu erkennen. Wurde diese elementare Ebene gemeistert und ein Gefühl für das Lied entwickelt, kann anschließend die eigene Performance perfektioniert und die Geschwindigkeit wieder – wenn erwünscht – erhöht werden.
Die Lichtschwerter verleihen dem musikalischen und bewegungsaktiven Spiel eine spielerische Komponente, die die implizite Ebene des Tanzens je nach Perspektive der Spielenden in den Hintergrund rücken lässt. Gerade für wenig tanzaffine Menschen kann Beat Saber somit als niederschwelliges Angebot interpretiert werden, um sanft und mit Spaß – und den spätestens seit dem bekannten Film-Franchise „Star Wars“ verbreiteten Lichtschwertern – in die zunächst komplex anmutende Welt der rhythmischen Bewegungen hineinzufinden.