Herbst 89 - Auf den Straßen von Leipzig
- Publisher: Playing History
- Veröffentlichungsjahr: 2023
- Plattform: Browserspiel
- Link: www.dhm.de
- Geeignet für: Ab Klasse 7
- Fachbezug: Geschichte
Begib dich zurück zum 9. Oktober 1989. Dein Ziel ist es, den Ausbruch von Gewalt zu verhindern. Folge dem tatsächlichen Gang der Geschichte oder ändere ihren Verlauf. In der historischen Visual Novel Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig erleben die Spielenden hautnah, wie über 70.000 Menschen gegen das DDR-Regime auf die Straße gingen und wie jede Entscheidung eines Individuums oder einer Gruppierung den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann. Dafür schlüpfen sie in die Rolle einer von sieben verschiedenen Figuren, wie etwa der alleinerziehenden Krankenschwester Almut S. oder des Umweltaktivisten Hannes K. und können zwischen diesen Rollen wechseln, und den Tag so aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Dabei treffen sie wichtige Entscheidungen, die den Verlauf dieses historischen Tages beeinflussen – ganz im Einklang mit den tatsächlichen Geschehnissen oder in eine völlig neue Richtung. So wird deutlich: Historische Ereignisse sind stets ein offener Prozess, der nicht nur durch geplante Handlungen, sondern auch durch Zufälle und unbeabsichtigte Folgen bestimmter Entscheidungen geprägt werden kann. Werden die Spielenden zielführende Entscheidungen treffen? Wird es ihnen gelingen, den Ausbruch von Gewalt zu verhindern und den Tag friedlich zu halten? |
Das Serious Game Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig eignet sich hervorragend für den Geschichtsunterricht ab der 7. Klasse, um den Schüler*innen die Ereignisse der sogenannten „Friedlichen Revolution“ zu vermitteln und deren weitreichende Folgen, darunter den Mauerfall und die Wiedervereinigung Deutschlands, zu beleuchten.
Das Spiel ermöglicht den Lernenden, den 9. Oktober 1989 in vier Kapiteln nachzuvollziehen, einen entscheidenden Tag der Proteste in der DDR. Sie schlüpfen dabei in die Rollen verschiedener Personen, wie etwa einer alleinerziehenden Krankenschwester oder eines Bereitschaftspolizisten, und erleben die historischen Ereignisse aus deren Perspektiven. Am Ende des Tages können sie diesen erneut durchspielen, um die Auswirkungen unterschiedlicher Entscheidungen der Akteuer*innen zu erfahren. Dabei wird deutlich, wie sehr dieser Tag durch individuelle Entscheidungen und teils auch Zufälle beeinflusst wurden: Beispielsweise können die Spieler*innen in der Rolle des Polizisten Thomas Z. entscheiden, ob sie auf einen Demonstranten zugehen, der einen Stein aufhebt, oder die Situation ignorieren. Ihre Wahl beeinflusst den weiteren Verlauf der Demonstration und zeigt auf, wie schnell die friedlichen Proteste hätten eskalieren können. Diese „Was-wäre-wenn“-Szenarien können im Geschichtsunterricht aufgegriffen und als Reflexions- und Diskussionsanlass über die Bedeutung individueller Entscheidungen bei historischen Ereignissen genutzt werden.
Gleichzeitig vermittelt das Spiel ein lebendiges Bild der Lebensrealität in der späten DDR. So erfahren die Spielenden beispielsweise von der Angst der Krankenschwester Almut S. um ihre in den Westen geflohene Tochter; oder von den Befürchtungen der Angestellten im Krankenhaus, dass die Proteste wie bei der sogenannten „Chinesischen Lösung“, der gewaltsamen Zerschlagung politischer Proteste in China im Juni 1989, gewaltsam niedergeschlagen werden könnten. Diese und weitere Situationen können im Geschichtsunterricht als Rechercheanlass genutzt werden. Wie war die wirtschaftliche Lage in der DDR? Warum versuchten zahlreiche Menschen, von dort in den Westen zu fliehen? Und weshalb fürchteten manche eine Wiederholung der „Chinesischen Lösung” in Deutschland?
Darüber hinaus können die Spielenden in Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig zahlreiche „historische Fundstücke“ entdecken: So erfahren sie etwa mehr über die Nikolaikirche, die seit 1981 ein Treffpunkt für Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen war und eine zentrale Rolle bei den Protesten spielte. Das Spiel greift zudem zeitgenössische Quellen auf, wie etwa Flugblätter mit dem Slogan „Wir sind ein Volk“ oder Protokolle der SED-Bezirksleitung vom 9. Oktober 1989. Diese können von den Schüler*innen im Unterricht auf ihre historische Genauigkeit überprüft und um weitere Informationen ergänzt werden.