Hidden Codes
- Publisher: Playing History, Bildungsstätte Anne Frank
- Veröffentlichungsjahr: 2020
- Plattform: iOS, Android
- Altersfreigabe: Keine Einstufung
- Geeignet für: Ab Klasse 7
- Fachbezug: Gemeinschaftskunde, Geschichte, Medienbildung
Radikalisierte Gruppen, die soziale Netzwerke unterwandern, um ihre Botschaften mittels harmlos erscheinender Bilder unterschwellig zu verbreiten – nur leider ist das im digitalen Zeitalter ein allzu reales Problem, für das es junge Menschen zu sensibilisieren gilt.
In Hidden Codes wird das Thema rechter und islamistischer Radikalisierung in fünf Episoden für die Spielenden hautnah vermittelt, mit dem Ziel, problematische Inhalte und Aussagen in den sozialen Medien zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren. In dem kostenlosen Serious Game erstellen die Spielenden zu Beginn ein eigenes Profil in einer simulierten Social-Media-Umgebung, um mit anderen Figuren zu interagieren. Sei es per Chat, beim Durchstöbern fremder Profile oder durch Bewertung hochgeladener Stories – die Spielenden sind mittendrin im Geschehen. Dabei ist Vorsicht geboten: Hinter scheinbar harmlosen Bildern und Beiträgen verbergen sich oft politische Codes und manipulative Botschaften, die es richtig zu identifizieren gilt.
Zudem erleben die Spielenden, wie Figuren, mit denen sie im sozialen Netzwerk befreundet sind, sich radikalisieren und müssen überlegen, wie sie am besten damit umgehen. Sollten sie die betreffenden Freund*innen direkt konfrontieren? Ist diesen Figuren vielleicht gar nicht bewusst, welche versteckten Botschaften sich in den Posts und Profilen anderer verbergen, die sie liken und teilen?
Das von der Bildungsstätte Anne Frank herausgegebene Spiel Hidden Codes eignet sich besonders gut für den Einsatz im Gemeinschaftskunde- oder Geschichtsunterricht sowie im Themenbereich Medienbildung ab der 7. Klasse.
Im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts kann Hidden Codes genutzt werden, um die Lernenden für versteckte politische Botschaften zu sensibilisieren, die radikale Gruppen verwenden, um ihre eigene Agenda voranzutreiben. Durch das Spiel wird deutlich, dass diese Botschaften oft so subtil sind, dass sie nicht sofort als problematische, radikalisierende Aussagen erkannt werden. So kann es passieren, dass die Spielenden gemeinsam mit ihrer Freundin Emilia auf eine angebliche Demonstration für Frauenrechte gehen, die in Wahrheit jedoch eine rassistisch motivierte Agitationsveranstaltung ist. Denn anders als auf den Werbeplakaten angekündigt, geht es nicht um die Rechte aller Frauen, sondern vielmehr darum, dass „deutsche“ Frauen und ihre Rechte, wie etwa das Recht auf Meinungsfreiheit, vor allen „Ausländern“ beschützt werden müssen. Gemeinsam mit den Lernenden kann im Anschluss an solche Szenen gemeinsam darüber diskutiert werden, welche Zeichen im Voraus übersehen wurden und wie sie im echten Leben reagieren können, wenn Personen in ihrem eigenen Umfeld – wissentlich oder unwissentlich – Posts mit entsprechenden Botschaften teilen oder liken.
Ergänzend können die in den verschiedenen Posts und Stories versteckten Zeichen und Symbole auch im Geschichtsunterricht aufgegriffen werden, um über ihre historischen Hintergründe zu sprechen. So entpuppt sich beispielsweise ein verschnörkeltes Armband als ein unter Rechtsextremen bekanntes Symbol und zunächst harmlos wirkende Kritzeleien und Sticker enthalten beispielsweise Verweise auf Adolf Hitler und den Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund können die Lernenden recherchieren, welche Bedeutung die Zeichen haben und wie diese zustande kommt. Zur Sicherung kann z. B. ein gemeinsames Lexikon mit versteckten Zeichen und Symbolen sowie deren Bedeutung angefertigt werden.
Im Rahmen der Medienbildung bietet sich an, ausgehend von Hidden Codes zu hinterfragen, wie es sein kann, dass bestimmte Posts und Profile Nutzenden vorgeschlagen werden, die bislang keinerlei Anknüpfungspunkte mit rechter oder islamistischer Radikalisierung hatten. So wird im Spiel gezeigt, welche Mechanismen und Algorithmen sozialer Medien radikale Gruppen nutzen, um digitale Aufmerksamkeit zu erlangen und Anhänger*innen für ihre Sache zu gewinnen.