Horst Försters Waldspiel
- Publisher: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
- Veröffentlichungsjahr: 2005
- Plattform: Windows
- Geeignet für: Ab Klasse 5
- Fachbezug: Biologie, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Geographie
Mit jedem Klick können Lernende in Horst Försters Waldspiel den Wald lebendig gestalten – wer schafft es, einen gesunden Wald zu erschaffen?
In diesem strategischen Lernspiel ist es Aufgabe der Spielenden, einen kleinen Wald nachhaltig zu pflegen und aufzuforsten. Dafür schlüpfen sie in die Rolle eines*r Förster*in und müssen rundenweise Entscheidungen treffen, um das Waldstück gesund und ausgewogen zu halten: Bäume pflanzen, auf den richtigen Abstand achten, Wildzäune errichten, kranke Bäume entfernen, den Wildbestand minimieren und den Grundwasserspiegel kontrollieren – jede Wahl hat Konsequenzen für die Entwicklung des Waldes. Ziel ist es, die Balance zwischen dichtem und lichtem Baumbestand zu finden und das Ökosystem im Gleichgewicht zu halten.
Gelingt es den Spielenden, den Wald langfristig zu schützen?
Horst Försters Waldspiel eignet sich aufgrund seines strategischen Ansatzes zur interaktiven Vermittlung der Pflege und nachhaltigen Bewirtschaftung eines Waldes besonders gut für den Einsatz im Biologie-, Geografie- und BNE-Unterricht ab der 5. Klasse. Es fördert das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf natürliche Ressourcen und unterstützt die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten in komplexen, realitätsnahen Szenarien. Durch die spielerische Auseinandersetzung mit der Forstwirtschaft können Schüler*innen ökologische Verantwortung übernehmen und die Bedeutung nachhaltiger Praktiken in diesem Bereich erfahren.
Das größte Potenzial des Spiels liegt im Biologie-Unterricht, da es die Wechselwirkungen innerhalb eines Ökosystems anschaulich vermittelt. Im Spielverlauf müssen die Lernenden Entscheidungen treffen, die das Gleichgewicht des Waldes beeinflussen, wie etwa das Pflanzen von Bäumen, das Entfernen kranker Exemplare oder die Minimierung des Wildbestandes. Diese Elemente bieten einen praxisnahen Zugang zu den Themen Ökologie, Pflanzenwachstum und der Bedeutung der Biodiversität. Beispielsweise können die Schüler*innen beobachten, wie sich verschiedene Baumarten in unterschiedlichen Abständen zueinander entwickeln und welche Rolle dabei die Bodennährstoffe und das Klima spielen. Diese Entscheidungsprozesse verdeutlichen die Komplexität eines Ökosystems und fördern das Verständnis für den Einfluss menschlicher Handlungen auf die Umwelt. Im Unterricht können die Lernenden anschließend diskutieren, wie verschiedene Eingriffe das Ökosystem eines Waldes verändern und welche Maßnahmen nötig sind, um ein gesundes und nachhaltiges Gleichgewicht zu erreichen. Durch diese Auseinandersetzung wird insbesondere die Fähigkeit gefördert, ökologische Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, was mit Blick auf unsere Wälder langfristig zur Entwicklung umweltbewussten Handelns beiträgt.
Auch im Geografieunterricht bietet das Spiel wertvolle Impulse, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Ressourcennutzung und das Verständnis von geografischen Gegebenheiten. Der Fokus kann im Unterricht auf den Grundwasserspiegel und die Auswirkungen von Wildzäunen und Baumpflanzungen auf das Waldökosystem gelegt werden, es ermöglicht die geografische Bedeutung von natürlichen Ressourcen und deren Schutz zu thematisieren. Im Spiel müssen die Lernenden nicht nur die Waldbewirtschaftung im Hinblick auf ökologische Aspekte steuern, sondern auch Faktoren wie den Grundwasserspiegel überwachen. Diese Entscheidungen stellen eine direkte Verbindung zu geografischen Themen wie Wasserwirtschaft und dem Einfluss des Klimas auf natürliche Ressourcen her. Im Unterricht können diese Fragestellungen dazu genutzt werden, die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Landschaft und die Natur zu erarbeiten. Beispielsweise kann eine Diskussion darüber angeregt werden, wie sich unterschiedliche klimatische Bedingungen auf den Wald auswirken und wie Waldwirtschaft und Klimawandel zusammenhängen. So wird das Verständnis für geografische Zusammenhänge vertieft und gleichzeitig die Bedeutung einer nachhaltigen Ressourcennutzung im Umgang mit natürlichen Gegebenheiten betont.
Das Spiel ist besonders geeignet, um Aspekte der Leitlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzugreifen. So lassen sich damit nachhaltige Entwicklung, wie den Schutz von Ökosystemen und die Verantwortung der*s Einzelnen in Bezug auf die Natur thematisieren. Die Spieler*innen lernen, die langfristigen Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf das Wohl des Waldes abzuschätzen, was ihnen ein praktisches Verständnis für Umweltschutz vermittelt. Ein konkretes Beispiel ist die Notwendigkeit, Wildzäune zu errichten, um eine Überpopulation von Tieren zu verhindern, oder kranke Bäume zu entfernen, um den Wald gesund zu erhalten. Solche Entscheidungen regen die Lernenden dazu an, über die Bedeutung von Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Handeln nachzudenken. Im Unterricht können diese Themen aufgegriffen werden, indem die Schüler*innen diskutieren, wie der Mensch aktiv zur Erhaltung von natürlichen Lebensräumen beitragen kann und welche praktischen Maßnahmen zur Förderung von Umweltbewusstsein und Schutz ergriffen werden sollten. Durch diese Diskussionen wird nicht nur das Wissen über nachhaltige Entwicklung vertieft, sondern auch das Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck und die Verantwortung des Einzelnen gestärkt.