The Bear - A Story From The Land Of Gra
- Publisher: Mucks! Games
- Veröffentlichungsjahr: 2024
- Plattform: iOS
- Geeignet für: Klasse 1-4
- Fachbezug: Deutsch, Literaturunterricht
“Die Welt war einmal viel größer. Damals, als ich noch klein war.”
Mit diesen Worten beginnt die Gute-Nacht-Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und die menschliche Erfahrung von Leben, Veränderung und Wachstum in The Bear – A Story From The World Of Gra.
In fünf kurzen Kapiteln tauchen die Spielenden in die Rolle des sogenannten „Kleinen“ ein und reisen gemeinsam mit dem titelgebenden Bären durch eine zauberhafte Welt voller winziger Planeten. Dort begegnen sie einer Vielzahl von Wesen, die ihnen alle ihre eigenen Geschichten rund um die Tatsache erzählen, dass sie für ihre eigenen Heimatplaneten zu groß geworden sind. Denn sie alle stehen vor derselben Herausforderung: Sie wachsen unaufhörlich weiter und müssen daher früher oder später ihre gewohnte Umgebung verlassen. Doch dies bedeutet auch, neue Welten zu entdecken…
Wird es dem „Kleinen“ und dem Bären ebenfalls gelingen, auf dieser Reise über sich hinauszuwachsen?
The Bear – A Story From The World Of Gra eignet sich insbesondere für den Einsatz im Deutsch- bzw. Literaturunterricht der Primarstufe, um das literarische Verstehen insbesondere auf der Figurenebene zu fördern. Direkt zu Beginn lernen die Spielenden in der Rolle des „Kleinen“ den Bären kennen, der aus Angst vor der unbekannten Oberfläche des Planeten Gra in einer dunklen Höhle tief unter der Erde verweilt. Diese Angst wird auf dem Weg nach draußen thematisiert: Als etwa die Angst des Bären so groß wird, dass er in einem der tiefen Tunnel stecken bleibt, ist es an dem „Kleinen“, den Bären durch eine Geschichte zu motivieren, die vertrauten unterirdischen Gänge zu verlassen. Dabei erfahren die Spielenden, dass der „Kleine“ bei seiner Geburt sofort bereit war, sein Ei zu verlassen und die Welt zu entdecken, während seine Schwester mehrere Tage lang vor Angst wie gelähmt in ihrem Ei verblieb. Vor diesem Hintergrund können gemeinsam mit den Schüler*innen niedrigschwellig Figurenanalysen durchgeführt werden. Wie lassen sich die handgezeichneten Figuren beschreiben? Was erfahren die Spielenden über sie? Wie sehen sie aus und welche Eigenschaften haben sie? Bekommen die Figuren im weiteren Verlauf der Geschichte weitere Eigenschaften? Und wie unterscheiden sie sich voneinander?
Anschließend an eine erste Figurenanalyse können etwa die Informationen zu dem Kleinen und dem Bären als Diskussions- und Reflexionsanlass, sowohl über diese Figuren als auch über die Spielenden selbst und andere, aufgegriffen werden. Vor was könnte der Bär Angst haben? Ist diese Angst berechtigt? Ist es gut, dass der „Kleine“ den Bären zwingen will, sich seinen Ängsten zu stellen? Oder kann es manchmal von Vorteil sein, vorsichtig zu sein? Gibt es passende Beispiele aus dem Alltag der Schüler*innen?
Die Notwendigkeit von Zusammenarbeit wird ebenfalls durch die Figuren verdeutlicht. Während der Bär zu Beginn die Höhle nur dank des mutigen „Kleinen“ verlassen kann, ist der Kleine später auf die Hilfe des Bären angewiesen, da dieser groß genug ist, um mit dem Kleinen auf seinen Schultern mit Hilfe seiner langen Arme von einem Planeten zum anderen zu schwingen. Vor diesem Hintergrund kann gemeinsam mit den Schüler*innen reflektiert werden, wann es sinnvoll ist, Hilfe von anderen zu holen und wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Zudem zieht sich das Thema Wachstum und Veränderung wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte und kann mit den Schüler*innen im Unterricht – auch beispielsweise im Rahmen interdisziplinärer Projekte mit dem sozialwissenschaftlichen Sachunterricht – aufgegriffen werden. So lernen der „Kleine“ und der Bär auf ihrer Reise etwa einen Wal kennen, der im Laufe der Zeit zu groß für seinen Planeten wurde, sich aber noch nicht traut, die vertraute Heimat zu verlassen. Diese Thematik des Heranwachsens und damit einhergehende Veränderungen können mit Schüler*innen als Reflexionsanlass genutzt werden, um etwa über bevorstehende Veränderungen in ihrem eigenen Leben zu sprechen – sei es etwa der Übergang in eine neue Klassenstufe oder aber das Hineinwachsen in die Rolle eines großen Geschwisterteils.
Anmerkung:
Da das Spiel keine Vertonung der geschriebenen Texte enthält, sollte es in den ersten beiden Primarstufenklassen von der Lehrkraft vorgelesen werden.