The Last Campfire bietet wertvolle didaktische Potenziale für den Deutschunterricht, insbesondere hinsichtlich Erzählstruktur, Figurenentwicklung, Symbolik und Metaphern. Das Spiel eignet sich aufgrund seiner reichhaltigen Erzählweise, emotionalen Tiefe und der narrativen Gestaltung besonders gut für den Einsatz im Deutschunterricht ab Klasse 5. Die darin erzählte Geschichte bietet vielfältige Möglichkeiten, literarische Elemente und Erzähltechniken zu analysieren und zu erforschen und fördert gleichzeitig das Verständnis für komplexe emotionale Themen. Durch die englische Sprachausgabe mit verschiedensprachigen Untertiteln ist auch ein Einsatz im Englischunterricht naheliegend.

The Last Campfire bietet eine packende und emotionale Erzählung, in der die Entwicklung der Hauptfigur, Ember, im Mittelpunkt steht. Die Geschichte ist in Kapitel (z.B. Im Wald, Am See) unterteilt,  in denen dem kleinen Wesen jeweils neue Herausforderungen und Figuren begegnen – so etwa ein Angler am See, dem Ember wieder einen Sinn im Leben aufzeigt, indem sie ihm hilft, sich seiner Verzweiflung zu stellen. Mit einfühlsamen Gesprächen und Empathie zeigt Ember ihm, dass es immer Hoffnung gibt, selbst in den dunkelsten Momenten. Ihre narrative Reise zeigt eine klare Figurenentwicklung: Von Embers anfangs scheinbar übermächtiger Hoffnungslosigkeit hin zur schlussendlichen Erleuchtung und deren Genese in den Interaktionen mit anderen Figuren. Die Schüler*innen können diese analysieren, indem sie die in jedem Kapitel auftretenden Figuren und deren jeweiligen Einfluss auf die Hauptfigur untersuchen. Als weiterführende Schreibanlässe im Unterricht bieten sich z. B. Tagebucheinträge aus der Perspektive von Ember an, in denen die Schüler*innen Ereignisse und Gedanken während ihrer Reise beschreiben und reflektieren, wie die Begegnungen mit anderen Seelen Ember beeinflussen. Zur Reflexion der Spielrezeption können die Schüler*innen z. B. üben,  ihre eigenen emotionalen Reaktionen auf die Geschichte und die Themen des Spiels in Essay- oder Rezensionsform in Worte zu fassen. Wie hat das Spiel sie persönlich beeinflusst oder zum Nachdenken angeregt?

Zudem eignet sich The Last Campfire zur Förderung des Verstehens von Symbolen und Metaphern. Beide literarischen Gestaltungselemente sind entscheidend für die Darstellung der zentralen Themen des Spiels: Komplexe Konzepte wie Hoffnung, Verlust oder Erneuerung werden so veranschaulicht und können für Interpretationsprozesse herangezogen werden. Die verschiedenen zentralen Gegenstände der Geschichte, aber auch Umgebungen und Herausforderungen spiegeln dabei oft emotionale Zustände wider und tragen zur tiefen Bedeutung der Geschichte bei. Beispielsweise steht das „Lagerfeuer“ für Hoffnung und Erneuerung. Die Schüler*innen können an diesem und weiteren Beispielen untersuchen, wie das Spiel Symbole und Metaphern verwendet, um seine Themen zu vermitteln. Schüler*innen können analysieren, wie die Darstellung von Ember im Spiel emotionale Themen vermittelt: So kann Ember als Metapher für innere Stärke oder Hoffnung interpretiert werden. Das Wort „Ember“ bezeichnet Glut oder ein Glutstück und bezieht sich auf die heißen Überreste eines Feuers. Diese Glut kann noch Wärme und Licht abgeben, obwohl das Feuer selbst erloschen ist. Im Kontext des Spiels kann der Name Ember als Symbol für die Hoffnung, die Wärme und die Erneuerung interpretiert werden, die selbst in schwierigen Zeiten noch vorhanden sein können. Es spiegelt die Idee wider, dass selbst kleine Funken oder Glutstücke noch Potenzial haben, etwas Neues zu entzünden oder zu bewahren.