Polarized!
- Publisher: TheCodingMonkeys
- Veröffentlichungsjahr: 2021
- Plattform: iOS, iPad
- Geeignet für: Ab Klasse 9
- Fachbezug: Deutsch, Literaturunterricht
… Dann erzähle ich dir eine Geschichte.
Wie ich meinen Finger verloren habe.
Du wirst mir auf die Sprünge helfen müssen.
Ich kann mich nur noch an die Hälfte erinnern…
Mit diesen Worten beginnt das interaktive Puzzle-Abenteuer Polarized!, in dem die Spielenden die Protagonistin Clara dabei unterstützen, sich an die mysteriösen Ereignisse in einer zurückliegenden Winternacht zu erinnern. Damit dies gelingt, müssen die Spielenden mittels der Kamerafunktion ihrer mobilen Endgeräte Fotos von Gegenständen in der eigenen Umgebung machen. Diese Fotos nutzt Clara dann, um nach und nach das Geschehene zu rekonstruieren – so weiß sie etwa zu Beginn nur, dass sie etwas Rotes gesehen hat, sobald die Spielenden dann außerhalb des Spiels ein Foto von etwas Rotem machen, erinnert sie sich wieder daran, dass sie einem Wegweiser gefolgt ist, auf dem ein rotes Haus zu sehen war. Nur wenn es den Spielenden gelingt, die für den jeweiligen Moment richtigen Gegenstände zu fotografieren, kann Clara sich an den Fortgang der Ereignisse erinnern oder aber bestimme Handlugen im Spiel ausführen. Dementsprechend kann sie eine zunächst verschlossene Türe erst dann öffnen, wenn die Spielenden in der realen Welt einen Schlüssel fotografieren. Die passenden Gegenstände in der eigenen Umgebung zu finden, kann dabei durchaus knifflig sein, daher ist viel Kreativität gefragt, um das Passende abzubilden: So kann ein Sicherungskasten etwa bei Bedarf gemalt und dann abfotografiert werden und Zimmerpflanzen ersetzen Bäume, wenn diese im näheren Umfeld nicht vorhanden sind.
Nur wenn es den Spielenden gelingt, die für die jeweilige Situation passenden Gegenstände in der realen Welt zu fotografieren, kann die Geschichte vervollständigt werden, um abschließend das Rätsel um Claras verlorenen Finger zu lösen.
Polarized! eignet sich besonders gut für den Einsatz im Literaturunterricht, um das literarische Verstehen auf der Handlungsebene zu fördern. Da die Spielenden selbst für den Fortgang der Handlung verantwortlich sind, indem sie die für die jeweilige Situation passenden Bilder machen, werden sie zu den Co-Akteuer*innen der Geschichte und erspielen deren unterschiedlichen handlungslogischen Zusammenhänge. So müssen sie etwa einen echten Mantel fotografieren, damit Clara im Spiel mit einem Mantel ihre Handabdrücke an einer verstaubten Wand verdecken kann, um zu verhindern, dass ihr unerlaubtes Betreten des Posthauses entdeckt wird. Für manche dieser Situationen werden die Lösungen durch explizite Aufträge von Clara vorgegeben, wie etwa ihre Aufforderung, die eigene Hand zu fotografieren. In anderen Situationen sind die Spielenden jedoch freier in der Entscheidung, welche Gegenstände sie fotografieren möchten, um ihr zu helfen: So muss Clara etwa ein Stück Papier trocknen und die Spielenden können selbst überlegen, wie sie dies am besten angehen – soll Clara das Papier auf eine Heizung legen oder mit einem Föhn trocknen? Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch, die sich mit Gegenständen in der eigenen Wohnung realisieren lassen? Indem die Spielenden nach und nach durch passende Bilder die Gedächtnislücken von Clara schließen, erfahren sie immer mehr über die Zusammenhänge und Hintergründe der Geschichte, um schlussendlich herauszufinden, was eigentlich an jener rätselhaften Winternacht geschah.