Zwei Familien – 14 Schicksale – zahllose Entscheidungen – und ein Ziel: Überleben.

1998, Missouri: Drei Brüder brechen bei dem korrupten Polizisten Dante ein und rauben mehrere Tausend Dollar, sowie ein Buch über seine illegalen Machenschaften. Doch Dante erwischt sie auf frischer Tat und kurz darauf sind die Holt-Jungs auf der Flucht vor dem Gesetz. Nach dem misslungenen Versuch unterzutauchen finden sie sich in einem kleinen, von Polizisten umstellten Motel mit sechs Geiseln wieder. Darunter auch die sich auf der Durchreise befindende Familie von Vince, inklusive seiner sechsjährigen Tochter Zoe. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, es entstehen zunehmend Uneinigkeiten zwischen den Geiselnehmern und den Geiseln und spätestens als die Mutter der drei Brüder auftaucht, ist klar, dass es zur Eskalation kommen wird. Die einzige Frage, die bleibt, ist: Wie viele wird sie das Leben kosten?

In der zweiten Episode von As Dusk Falls finden sich die Spielenden in den verschiedenen Rollen der Figuren wieder, die bei den Ereignissen der Geiselnahme im Motel involviert waren. Wem gelingt die Flucht? Wie verarbeitet Zoe dieses schreckliche Erlebnis ihrer Kindheit? Wird sie ihr Trauma bewältigen können? Und was hat es mit dem Geld von Dante auf sich? Aus den einzelnen Kapiteln der Vergangenheit und Zukunft der zwei Familien setzt sich so Stück für Stück eine mindestens genauso spannende wie tragische Geschichte zusammen.

Bei As Dusk Falls handelt es sich um ein interaktives Drama, das die Spielenden im Minutentakt vor Entscheidungen stellt, die über Leben und Tod der 14 involvierten Figuren entscheiden. Das Besondere dabei: die Handlungen und Entscheidungen der fünf Figuren, die man im Laufe der etwa sieben Stunden langen Geschichte steuert, können von bis zu acht Spielenden gleichzeitig beeinflusst werden. Über ein einziges Gerät kann dabei jede*r auf einem Smartphone oder mit einem Controller an der gemeinsamen Entscheidungsfindung teilhaben oder im Austausch mit den Mitspieler*innen mögliche Konsequenzen einzelner Handlungen abwägen und diese diskutieren. Danach können am Ende von jedem der insgesamt sechs Kapitel in einem detaillierten Handlungsstrahl noch einmal alle Handlungen und deren Folgen analysiert werden und Lernende können somit auch komplexe narrative Handlungslogiken von verschiedenen Handlungs- und Zeitsträngen anschaulich nachvollziehen und verstehen. Von diesen Übersichten aus kann das Spiel auch ab konkreten Punkten der Geschichte erneut gespielt, andere Entscheidungen getroffen und die daraus resultierenden Veränderungen im Verlauf der Geschichte beobachtet werden. Genau deshalb eignet sich As Dusk Falls sehr gut für den Deutsch- und Literaturunterricht, ist aber unter Berücksichtigung der hohen Komplexität, sowie dem Auftreten physischer und psychischer Gewaltszenen erst ab der 10. Klasse zu empfehlen. Durch die besondere Form des Multiplayersystems eignet es sich dabei auch besonders gut, um Lernende ins literarische Gespräch zu bringen und die Inhalte und Zusammenhänge der literarischen Geschichte anschließend in Diskussionsrunden zu reflektieren.

Neben Deutsch und Englisch verfügt das Spiel über eine vollständige Untertitel- und Sprachausgabe in 8 weiteren Sprachen, darunter auch Französisch, Russisch und Spanisch und lässt sich somit auch für diversen Fremdsprachunterricht einsetzen.