Hauma - A Detective Story
- Publisher: SenAm Games
- Veröffentlichungsjahr: 2023
- Plattform: Windows
- Altersfreigabe: USK 12
- Geeignet für: Ab Klasse 9
- Fachbezug: Englisch, Literaturunterricht
Ein geheimnisvoller Mann mit einer Maske, ein einbeiniges Skelett und ein riesiger Frosch – was zunächst nur ein Alptraum ist, entpuppt sich als Zukunftsvision für ein Detektivabenteuer im Herzen Münchens…
So beginnt in Hauma – A Detective Noir Story ein packendes Abenteuer, bei dem die Spielenden in die Rolle der ehemaligen Polizistin Judith schlüpfen, die in München einer weit verzweigten Verschwörung auf der Spur ist. Dabei stellt sich nach und nach heraus, dass die Wurzeln dieser Verschwörung viele Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende zurückreichen.
Gemeinsam mit Judiths Bruder JB ist es an den Spielenden, im virtuellen München nach Spuren zu suchen, um diesen spannenden Fall rund um einen mysteriösen Knochen zu lösen, an dem unterschiedliche, teils dubiose Gestalten interessiert sind – und der ganz zufällig so aussieht, als könnte er dem einbeinigen Skelett aus ihren Träumen gehören. Dabei besuchen sie eine Vielzahl bekannter Orte Münchens, so etwa die Wittelsbacher Brücke oder das Haus der Kunst, und tauchen tief in die Geschichte der Stadt ein.
Wird es den Spielenden am Ende gelingen, die Verschwörung aufzudecken? Und welche Rolle spielt in diesem komplexen Geflecht aus Rätseln der legendäre „Rauschtrank der Götter”, der namensgebende Hauma?
Die Visual Novel Hauma – A Detective Noir Story eignet sich hervorragend für den Einsatz als Ganzschrift im Literaturunterricht des Faches Englisch ab Klasse 9. Durch die spielbare Detektivgeschichte werden insbesondere literarische Kompetenzen auf der Handlungsebene gefördert: Die Schüler*innen müssen Informationen zu vergangenen Ereignissen und den daran beteiligten Figuren sammeln und kombinieren, um nach und nach alles über die geheimnisvolle Verschwörung rund um den geheimnisvollen Knochen aufzudecken, der nicht nur im München der Gegenwart auftaucht, sondern eine weitreichende Geschichte hat.
Während die Spielenden unterschiedliche Spuren verfolgen, erhalten sie immer wieder Informationen über Ereignisse oder Personen aus der Vergangenheit und ergänzen diese in Judiths Notizbuch. Es ist dann an den Spielenden, diese miteinander zu kombinieren, um die vergangenen Ereignisse nach und nach vollständig zu rekonstruieren und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart des Spiels nachzuvollziehen. Dabei zieht sich das geheimnisvolle Gemälde „Reise der Ewigkeit“ wie ein roter Faden durch das Spiel und verbindet Geschehnisse aus der Gegenwart mit denen aus der fernen und nahen Vergangenheit. Anhand dessen erfahren die Spielenden etwa, dass das mysteriöse einbeinige Skelett, das eines alten Kung-Fu-Meisters ist, der das Rezept für Hauma, den „Rauschtrank der Götter”, in seinen eigenen Schienbeinknochen eingeritzt haben soll. Dieser gewährt angeblich Unsterblichkeit, weshalb ihn nun verschiedene Gruppierungen in München mit aller Macht in ihren Besitz bringen wollen. Im Literaturunterricht kann beispielsweise ergänzend eine eigene Ermittlungstafel erstellt werden, wie sie die Schüler*innen z. B. aus dem Tatort oder bekannten Kriminalfilmen kennen: Personen und Orte werden an einer Wand befestigt und mittels einer Schnur werden mögliche Verbindungen aufgezeigt, um über Zusammenhänge zu spekulieren und Hypothesen zum Fall aufzustellen. Was hat Judiths Unfall, der ihrer Meinung nach ein schlecht getarnter Anschlag war, mit dem alten, ungelösten Fall ihres Großvaters Wilhelm zu tun? Wem kann sie vertrauen? Und was hat es mit dem Frosch auf sich, der immer wieder in Judiths Träumen, aber auch ihren Ermittlungen auftaucht?
Doch nicht nur verschiedene Informationen müssen in Hauma – A Detective Noir Story passend miteinander kombiniert werden – die Spielenden müssen auch verschiedene Rätsel lösen. So finden sie etwa einen geheimnisvollen Schlüssel, dessen Zähne mit dem richtigen Zahlencode so verstellt werden müssen, dass dieser verwendbar wird. Dazu müssen die Spielenden einerseits das Notizbuch von Judiths Großvater Wilhelm durchsuchen, der genau wie sie Polizist war, aber auch mit verschiedenen Münchner*innen sprechen, um alle notwendigen Informationen zu erhalten. Nur wenn es den Spielenden gelingt, ihr Wissen auf der Handlungs- und Figurenebene miteinander zu verbinden, können sie dieses und weitere im Spiel vorkommende Rätsel und ungeklärte Fälle lösen.
Zudem kann hinsichtlich der narrativen Gestaltung ein Vergleich mit der Filmgattung des Film Noir gezogen werden. So begegnet den Spielenden mit Judith eine klassische Film-Noir-Heldin: Eine Frau mit Ecken und Kanten und einem Hang zu fragwürdigen, teils gewalttätigen Entscheidungen, wodurch sie eher an eine Antiheldin erinnert. Auch die für den Film Noir typischen urbanen Schauplätze werden in Hauma – A Detective Noir Story gezeigt. Die Spielenden verfolgen unterschiedliche Spuren und erkunden dabei München, etwa indem sie auf das Oktoberfest gehen oder aber die Bavaria Statue von innen erkunden. Die für das Genre typische Erzähltechnik mit Rückblenden und Voice-Over können die Spielenden ebenfalls als Merkmal der Gattung „Film Noir“ identifizieren und ihre Wirkung auf die Erzählung analysieren.