Sich unterstützen, streiten, weiterbringen, anschreien, füreinander da sein – nichts zeichnet das Menschsein so aus, wie die zwischenmenschlichen Aktionen unter- und miteinander. Gemeinsam sind viele Dinge leichter… oder auch schwerer; wie für Cody und May, die beiden Protagonist*innen im Coop-Action-Adventure It Takes Two.

Das Ehepaar will sich nach jahrelanger Beziehung scheiden lassen, sie streiten nur noch. Cody wirft seiner Ehefrau vor, kaum zuhause zu sein und nur noch zu arbeiten; May hat hingegen die ständige Missachtung und Nörgelei satt und sieht wiederum nicht, was Cody zuhause – und vor allem bei der gemeinsamen Tochter Rose – leistet. Nachdem sie Rose eröffnen, dass es keine gemeinsame Zukunft für die Familie geben wird, zieht sich die Kleine mit ihren selbstgebastelten Puppen, die ihren Eltern ziemlich ähnlich sehen, in den Gartenschuppen zurück und beginnt letztendlich zu weinen. Als eine der Tränen die Puppen trifft und Rose sie im Schuppen zurücklässt, finden sich Cody und May wie von Zauberhand in den Körpern der Puppen wieder und so sehr sie ihre Wollhaare und Holzkörper auch schütteln – aus diesen kommen sie so schnell nicht mehr hinaus. Doch bald erhalten sie Hilfe: Dr. Hakim, ein anthropomorphisiertes Therapiebuch, führt sie Schritt für Schritt auf einen Weg zurück in ihre Körper und zu Rose… wobei die beiden gar nicht merken, dass sie dieser Weg an zum Leben erweckten Staubsaugern vorbei, durch ein Spielzeugparadies und einen Eichhörnchenkobel hindurch, auch wieder näher zueinander bringt…

It Takes Two eignet sich aufgrund seiner Spielstruktur für die Förderung aller kommunikativen Prozesse von Schülerinnen und Schülern und lässt sich daher insbesondere im Deutschunterricht einsetzen.

Denn ähnlich wie Cody und May können auch die Spielenden im Action-Adventure nicht ohneeinander. Das Spiel ist nur gemeinsam im Coop-Modus spielbar; ein*e Spielende*r schlüpft hierbei in die Rolle von May; eine*r in die Rolle von Cody. Jeder sieht seine Spieloberfläche auf einer Bildschirmseite; weiter kommen die Spielenden jedoch nur gemeinsam. So muss einmal May sich von einem Haken zum anderen springen, die Cody ihr jedoch erst mithilfe einer Nagelpistole in die Wand schießen muss; May bekommt eine Wasserdüse, mit welcher sie eine Pflanze gießt, über welche Cody anschließend springen kann. Die Fähigkeiten der Figuren ergänzen sich dabei in jedem Level, bedürfen jedoch einer genauen Absprache der Spielenden. Neben Timingsignalen, gemeinsamen Überlegungen zum nächsten Rätsel oder Absprachen, wer gerade welchen Ausschnitt der Spielwelt sieht, gilt es daher vor allem gemeinsam die Spielwelt zu erkunden. Das Action-Adventure bringt die Schüler*innen dazu, ihre eigenen kommunikativen Fähigkeiten anzuwenden, zu erweitern und auf ihr jeweiliges Gegenüber abzustimmen. Hierbei stehen sowohl das genaue Beschreiben im Fokus als auch weiterführende anschlusskommunikative Prozesse über das Gespielte und Gesehene. Darüber hinaus wird im Rahmen der Level das aktive Zuhören gefördert, da nur durch das Einstellen und Horchen auf das jeweilige Gegenüber die Rätsel von May und Cody gelöst werden können.

Vor diesem Hintergrund bietet It Takes Two einen alternativen Zugang zum Erwerb, Auf- und Ausbau kommunikativer Fähigkeiten – denn ohne Kooperation kommen die Lernenden hier nicht weiter.