MicroMacro: Downtown Detective
- Publisher: Soft Boiled Games
- Veröffentlichungsjahr: 2025
- Plattform: iOS, Android
- Altersfreigabe: USK 12
- Geeignet für: Ab Klasse 6
- Fachbezug: Deutsch
Eine gemeine Handydiebin stellen oder sogar einen heimtückischen Mordfall in einer belebten Großstadt aufklären? Für das Aufklären dieser und weiterer Fälle seid ihr in MicroMacro zuständig.
Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Ermittler*innen, die Kriminalfälle in einer detailreichen Wimmelbildstadt aufklären. Dabei wird das Spielprinzip des preisgekrönten Brettspiels MicroMacro: Crime City mit neuen Fällen ins Digitale übertragen. Ziel des Spiels ist es, Täter*innen zu überführen sowie mögliche Motive und den Tathergang zu rekonstruieren. In der Vogelperspektive navigieren die Spielenden dafür per Wischbewegung und Zoom durch eine großformatige Stadtkarte, die wie ein Wimmelbild gestaltet ist. Sie verfolgen verdächtige Personen, vergleichen unterschiedliche Stadtszenen und setzen Schritt für Schritt den zeitlichen Ablauf der Verbrechen zusammen.
Das Spiel lenkt die Aufmerksamkeit der Spieler*innen durch gezielte Ermittlungsfragen und Hinweise auf relevante Details, ohne die Lösung vorwegzunehmen, sodass sich das Spiel insbesondere für das Verfassen von Berichten und Vorgangsbeschreibungen eignet. Denn die Hinweise werden nicht einfach präsentiert, sondern müssen aktiv in der Stadt entdeckt, miteinander verknüpft und interpretiert werden. Die zahlreichen Fälle unterscheiden sich dabei in ihrem Schwierigkeitsgrad und ihrer inhaltlichen Komplexität – während im Übungsszenario noch ein gestohlenes Ei wiedergefunden werden muss, werden die späteren Fälle ernster und komplexer, indem beispielsweise Mordfälle aufgedeckt werden müssen.
Gefragt sind immer ein genauer Blick, logisches Kombinieren und ein Gespür für räumliche und zeitliche Abläufe. MicroMacro eröffnet somit einen vielschichtigen Ermittlungsraum voller kniffliger Fälle, die nur darauf warten, gelöst zu werden.
MicroMacro eignet sich aufgrund seiner bildgestützten und spannenden Kriminalfälle sowie der notwendigen Rekonstruktion von Handlungsabläufen besonders gut für den Einsatz im Deutschunterricht ab Klasse 6. Durch die aktive Rolle als Ermittler*innen erhalten die Lernenden einen konkreten, sinnhaften Anlass, um klassische Textsortenmerkmale wie die des Berichts oder der Vorgangsbeschreibung nicht nur theoretisch, sondern handlungsorientiert zu erarbeiten und in eigenen Texten anzuwenden. Das Spiel schafft somit durch interaktive Schreibanlässe eine motivierende Verbindung zwischen Spielerlebnis und schriftlicher Textproduktion.
Die erzählten Kriminalfälle im Spiel eignen sich besonders gut, um Kompetenzen im Verfassen von Berichten im Deutschunterricht zu fördern. Dabei liegt ein zentrales Potenzial bereits in der Unterstützung der Schreibplanung: Als Spieler*innen verfolgen die Lernenden einen Fall, rekonstruieren den Tathergang und beantworten dabei (implizit) die klassischen W-Fragen: Was ist passiert? Wer war beteiligt? Wann und wo geschah es? Wie verlief der Tathergang? Warum geschah die Tat? Im Unterricht können diese Leitfragen gemeinsam mit den Lernenden explizit besprochen werden. Auf dieser Grundlage können sie daraufhin einen Zeitungsbericht zu dem gespielten Fall verfassen oder aus ihrer Rolle als Ermittler*innen heraus einen Abschlussbericht für die Polizei schreiben – wodurch sich ein motivierender Schreibanlass ergibt.
Der lineare Spielverlauf eignet sich ebenso, um die Textsorte der Vorgangsbeschreibung einzuüben. Die Spielenden werden Schritt für Schritt durch den Ermittlungsprozess geführt, sodass eine klare Grundlage für eine nachvollziehbare schriftliche Erklärung des Ablaufs entsteht. Im Unterricht kann diese Struktur für das Verfassen einer Vorgangsbeschreibung genutzt werden. Im Unterschied zu klassischen Schreibanlässen wie Rezepten oder Bastelanleitungen basiert diese Beschreibung auf der selbst erlebten Handlung im Spiel, wodurch der Vorgang konkreter und nachvollziehbarer erscheint – dies kann die Schreibplanung insbesondere für schwächere Schüler*innen vorentlasten. Die schrittweise Planung des Schreibprodukts wird schließlich in einen eigenen Text überführt, z. B. unter einem Titel wie: „So löst du einen Fall in MicroMacro”.

