Sky: Kinder des Lichts
- Publisher: Thatgamecompany
- Veröffentlichungsjahr: 2024
- Plattform: Windows, iOS, Android, Nintendo Switch, PlayStation 4
- Altersfreigabe: USK 6
- Geeignet für: Ab Klasse 4
- Fachbezug: Deutsch, Ethik, Religion
„Fürchte dich nicht, du wirst die Dunkelheit besiegen. Eine mächtige Flamme brennt in dir. Das Königreich braucht deine Hilfe.”
Sky: Kinder des Lichts ist ein magisches Abenteuer, bei dem die Spielenden in die Rolle eines der „Kinder des Lichts“ im friedlichen Königreich des Himmels schlüpfen. Doch dieser Frieden ist in Gefahr, denn das Königreich droht zu zerbrechen und von Dunkelheit durchzogen zu werden. Die Aufgabe der Reisenden ist es, das verlorene Licht zurück in den Himmel zu bringen, indem sie sieben mystische Welten durchqueren. Auf ihrer Reise lösen sie Rätsel, entdecken Geheimnisse und helfen gefallenen Sternen, wieder zu erstrahlen.
Im Mittelpunkt von Sky: Kinder des Lichts steht die Zusammenarbeit mit anderen Spielenden. So können die Spieler*innen nur nonverbal durch Gesten miteinander kommunizieren oder indem sie das Kerzenlicht, das jede*r von ihnen immer bei sich trägt, miteinander teilen. Dadurch knüpfen die Kinder des Lichts nicht nur Verbindungen in Form von Freundschaften untereinander, sondern sind auch dazu in der Lage, gemeinsam Hindernisse zu überwinden und die Welt von Sky im Team zu erkunden.
Wird es den Spielenden durch Kooperation und Gemeinschaft gelingen, das Königreich wieder zum Leuchten zu bringen?
Das kooperative Adventure- und Erkundungsspiel Sky: Kinder des Lichts eignet sich aufgrund in seiner Geschichte vielfältig repräsentierten Symbole und Metaphern, der zur Rezeption benötigten handlungslogischen Verstehensleistungen sowie seinem Potential zur explorativen Förderung wortloser Kommunikation und Zusammenarbeit besonders gut für den Einsatz im Deutschunterricht ab Klasse 4. Auch für den Ethik- und Religionsunterricht in der späten Primar- und frühen Sekundarstufe bietet das Spiel Anknüpfungspunkte: Durch das Zusammenspiel von Exploration und kooperativer Interaktion eignet es sich für die grundlegende Auseinandersetzung mit Themen wie Zusammenhalt, Gemeinschaft und persönliche Entwicklung.
Sky: Kinder des Lichts bietet im Literaturunterricht zahlreiche Ansätze zur Auseinandersetzung mit Metaphern und Symbolen. Ein zentrales Motiv ist die Suche der Spielenden nach gefallenen Sternen, deren Licht zurückgebracht werden muss, um die alles durchziehende Dunkelheit aus der Welt zu vertreiben. Diese Sterne – einst hell strahlend, doch nun erloschen – können etwa als Metapher für verlorene Hoffnung gedeutet werden. Indem die Spielenden Lichtsplitter sammeln und diese nutzen, um die Sterne wieder leuchten zu lassen, symbolisieren sie den Akt, Hoffnung in schwierigen Zeiten neu zu entfachen. Im Unterricht kann anschließend etwa mit den Schüler*innen diskutiert werden, ob die gefallenen Sterne tatsächlich als gelungene Metapher für verlorene Hoffnung gelten oder ob sie auch andere Bedeutungen tragen könnten, etwa für unerfüllte Wünsche oder ungenutztes Potenzial. Die gefallenen Sterne können außerdem als Gesprächsanlass über die Auswirkungen von Hoffnungslosigkeit genutzt werden: Wie fühlt es sich an, wenn Freude und Zuversicht fehlen und alltägliche Aufgaben plötzlich mühsam und belastend erscheinen? Diese Erfahrung wird zudem in Sky: Kinder des Lichts durch die Spielmechanik für die Spielenden direkt erfahrbar: Erlischt das Licht der eigenen Figur, wird der Spielfortschritt erschwert, bis die Spielenden neue Lichtquellen finden und das Gleichgewicht mit der ansonsten überhandnehmenden Dunkelheit wiederherstellen können.
Auch das Handlungsverstehen kann mit Sky – Kinder des Lichts niedrigschwellig geübt werden: Zahlreiche kleine Episoden aus der Vergangenheit von Nicht-Spieler*innen-Figuren, denen die Spielenden begegnen, werden in Form kurzer Bildergeschichten erzählt und müssen handlungslogisch durchdrungen werden. Zu Beginn begegnen die Spielenden z. B. einem Geist in einer dunklen Höhle. In seiner in Form von Standbildern erfahrbaren Erinnerung ist zu sehen, wie er als Wächter des Lichts von der Dunkelheit bedroht und schließlich überwältigt wurde, sodass das Licht, das er bewachte, verloren ging. Der Geist blieb in der Höhle zurück, gefangen zwischen Licht und Dunkelheit, und hofft auf Erlösung, die die Spielenden ihm durch ihr Licht zuteilwerden lassen können. Die dargestellten Geschichten sind in der Regel wenig komplex und fördern so niedrigschwellig das Nachvollziehen von handlungslogischen Zusammenhängen, fordern aber zugleich eigene Interpretationsversuche: Wie könnten die gezeigten Handlungen einer Figur miteinander verknüpft sein? Welches Ziel werden sie vermutlich verfolgt haben? Und wie endete möglicherweise ihre Geschichte?
Im Spielverlauf begegnen den Spielenden zudem zahlreiche Situationen, durch die wortlose Interaktionen und nonverbale Kommunikation mit weiteren Spieler*innen zu einem essentiellen Bestandteil des Rezeptionsprozesses werden, was sie für Lern- und Reflexionsprozesse greifbar macht. Die Lernenden können entweder per Zufall anonym mit unbekannten Spieler*innen oder per Freund*innen-Code mit bis zu acht Kindern aus ihrer Klasse die verschiedenen Reiche erkunden, um gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Mit ihnen können sie im Spiel nur durch Gesten oder das Teilen von Licht kommunizieren und müssen sich allein darauf basierend miteinander verständigen. Diese besonderen Kommunikationsformen können als Ausgangspunkt dienen, um im Deutschunterricht mit den Schüler*innen ihre Kommunikationskompetenzen zu fördern und zu reflektieren. Wie ist es möglich, sich auch ohne Worte aufeinander abzustimmen, um etwa eine versiegelte Tür durch Zusammenarbeit zu öffnen? Was sorgt dafür, dass wir es auch ohne Worte schaffen können, uns beim Durchqueren einer bedrohlichen Umgebung zu unterstützen und vielleicht sogar Vertrauen zueinander zu entwickeln? Und welche Wirkungen erzielen Gestik und Körpersprache bei der wortlosen Kommunikation?
Schließlich können auch in den Fächern Ethik und Religion Aspekte des Spiels zur Besprechung grundlegender Themen herangezogen werden. Während ihrer Reise durch verschiedene Reiche erfahren die Spielenden durch die ihnen präsentierten Geschichten und gestaltenden Elemente nach und nach, dass Dunkelheit ein unvermeidlicher Teil des Lebens ist. Nachdem diese Botschaft im Unterricht gemeinsam herausgearbeitet wurde, kann sie als Ausgangspunkt für niedrigschwellige Transferdiskussionen dienen: Ist es normal, dass auch das reale Leben sowohl helle als auch dunkle Phasen hat? Gemeinsam kann mit den Schüler*innen reflektiert werden, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben, sondern weiterhin nach Hoffnung und Licht zu suchen. Die im Spiel erforderliche Zusammenarbeit bietet zudem eine ideale Grundlage, um Themen wie Gemeinschaft und Freundschaft zu besprechen. Sky: Kinder des Lichtsbaut auf kooperativem Spiel und gegenseitiger Unterstützung auf: Die Spieler*innen teilen Lichtquellen, halten sich beim Durchqueren unwegsamer Gebiete an den Händen oder öffnen gemeinsam Tore, die nur durch Teamarbeit passierbar sind. Diese Mechaniken laden dazu ein, zu hinterfragen, ob und wie vergleichbare Formen der Zusammenarbeit auch im Alltag der Lernenden existieren. Welche Situationen im realen Leben ermöglichen empathische Kooperation und gegenseitige Stärkung? Ebenfalls kann darüber gesprochen werden, wie Freundschaften und Vertrauen entstehen können und welche Bedingungen für eine gelungene Zusammenarbeit wichtig sind – sowohl im Spiel als auch in der Realität.