- Jahr: 2023
- Entwicklerstudio: Annapurna Interactive
- Plattform: Windows, macOS, Nintendo Switch
- Geeignet für: Ab Klasse 3
- Fachbezug: Deutsch- bzw. Literaturunterricht, Englisch
Geschichten sind kompliziert, sich selbst eine auszudenken, ist viel zu schwierig und das gelingt bestimmt nur Größen wie Shakespeare, Goethe oder Schiller? Mit dem Puzzlespiel Storyteller von Annapurna Interactive gelingt das Konstruieren und Erzählen von Geschichten ganz leicht.
In aufeinander aufbauenden Kapiteln werden die Spielenden durch ein dickes Geschichtenbuch geführt, in welchem sich so manch dramaturgisches Meisterwerk versteckt. Durch das Kombinieren von literarischem Raum, Figuren und Handlungen werden Schritt für Schritt einzelne Panels gefüllt und die Geschichte erwacht in kurzen Animationen zum Leben.
Doch Achtung! Die Zusammenstellung muss am Ende einen vorgegebenen Ausgang nehmen: Eine Figur muss ein gebrochenes Herz haben? Am Ende muss ein Giftmord stehen? Eine Person muss zum Schluss der Geschichte aus einem Verlies gerettet werden? Die Spielenden müssen diese Regeln in einer bestimmten Panelanzahl erfüllen, um das nächste Geschichtenlevel freizuschalten. Die Erzählungen folgen dabei grundlegenden dramaturgischen Regeln literarischer Großformen, sodass am Ende entweder ein Drama, eine Tragödie oder eine Komödie steht und die Spielenden leicht erkennen können, was es braucht, um die eine Geschichte von der anderen zu unterscheiden.
Das Puzzlespiel Storyteller eignet sich aufgrund seiner thematischen und spielerischen Situierung insbesondere für den Einsatz im Deutsch- oder Englischunterricht zur Vermittlung von dramaturgischen Strukturen – auch bereits in der Primarstufe.
Im Rahmen des Spiels erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich selbstentdeckend mit dramaturgischen Strukturen auseinanderzusetzen und handlungslogische Zusammenhänge zu reflektieren: Was braucht es beispielsweise, dass ein Liebespaar doch zueinander findet? Wie gelingt es, dass ein Drache König wird? Oder wie finden sich zwei Menschen auch nach dem Tod wieder? Das Spiel gibt über die jeweiligen Animationen dabei direkt Rückmeldung, inwiefern die einzelnen Geschichtenelemente zusammenpassen oder ob die Panels aufeinander Bezug nehmen. Ändert man beispielsweise ein Element zu Beginn der Geschichte, wirkt sich dies direkt auf alle anderen Panels aus, sodass sich Figuren vielleicht umentscheiden oder ihr Leben eine andere Wendung nimmt. Hierdurch erhalten die Schüler*innen zum einen eine Orientierung, ob ihre Ideen zur Umsetzung der Geschichte handlungslogisch funktionieren, zum anderen wird jedoch auch sehr deutlich, dass bereits kleinste Veränderungen große Auswirkungen auf eine Erzählung haben können. In vielen Kapiteln wird dabei auch nicht eine konkrete Lösung verhandelt, sondern es steht den Spielenden offen, ob sie die Geschichte in der vorgegebenen Panelanzahl konstruieren können oder weniger Panels benötigen. Die intuitive Handhabung des Spiels begünstigt dabei die Auseinandersetzung und macht bereits in primarstufenspezifischen Kontexten den Aufbau dramaturgischen Erzählens deutlich.